Assenteria – the first

Rein äußerlich kommt das Erstlingswerk von Assenteria ziemlich minimalistisch daher: Lediglich vier Strichpausen der Bandköpfe, das ‚geflügelte’ Band-Logo sowie der lapidare Titel „The First“ zieren das schlicht gehaltene Schwarz/Weiß-Cover der Gruppe aus March. Um so überraschender der Eindruck, den man erhält, wenn der Tonträger im Backofen brutzelt. Von demonstrativer Bescheidenheit keine Spur mehr! Stattdessen knackige Gitarren, deftige Rock-grooves und eine beachtliche Stimme, die Interesse weckt. Die CD besticht vom ersten Moment an; auch beim zweiten Durchlauf lassen sich keine unerwünschten Nebenwirkungen feststellen – starke, eingängige Stücke bei sattem und lupenreinem Sound. Ein beachtliches Spektrum an Stil- und Spielarten weisen die Songs auf: Alternative 90er Pop trifft hier auf Garage-Punk und Rock’n’Roll. „Das kenn ich doch irgendwoher!“ wird sich manch Zuhörer an vielen Stellen der EP denken. Assenteria covern aber keineswegs. Sie leihen sich bei anderen nur das aus, was sie für ihre eigenen Songs brauchen. Ein wenig Ramones, Pixies oder Cornershop darf man hier und da schon raushören. Im Mittelpunkt steht dennoch die Eigenkomposition. Zwar setzen die Jungs den ‚Hallo?-Effekt’ geschickt ein, zeigen aber auch wie es nicht funktioniert: Das Pi-Pa-Pop-Punk-Plagiat eines Klassikers der Animals hätte man sich wirklich sparen können. Dagegen macht die beste Nummer „Are you comin’ with me?“ wirklich Lust auf mehr. Wenn Assenteria ihre Songs live genau so hervorragend spielen, wie sie es auf ihrer EP tun, ist Ihnen der Erfolg genau so sicher wie das Amen in der Kirche.
http://www.assenteria.de

Jugennetz Ortenau